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Schülerinnen und Schüler "verhandeln" vor dem Verwaltungsgericht Karlsruhe

70 Jahre Grundgesetz - Die Bedeutung der Grundrechte wurde auch an der Gartenschule zu einem großen Thema und weckte begeistertes Interesse bei unseren Schülerinnen und Schülern.

So zog es Kinder der Gartenschule bis zum Verwaltungsgericht in Karlsruhe; hier verhandelten sie unter realen Bedingungen und unter der Leitung von Frau Dr. Kapell, Richterin am Verwaltungsgericht Karlsruhe, originale Rechtsfälle und konnten in die Rollen von Richterinnen und Richtern, Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten, ehrenamtlichen Richterinnen und Richtern, Beklagten-Vertretern, Zeugen und Sachverständigen schlüpfen.

Welches Recht wiegt schwerer - welche Freiheitsrechte müssen die größere Beachtung finden?

Die Freiheit, selbstbestimmt ein Haustier zu halten, auch wenn "Wutzi", das Haustier, ein ausgewachsenes Schwein ist und der Tierbesitzer mitten in der Stadt, direkt neben dem Schülerhort wohnt?

Oder die Rechte des Nachbarn, der sich durch den von Wutzi verursachten Gestank und Lärm hierin sehr eingeschränkt sieht?

Und wenn Wutzi nun gar kein "Kleintier", sondern eben ein "Nutztier" ist, aber in seinem so fortgeschrittenen Alter vor Kummer und Sehnsucht nach seiner Rotte, also seiner Familie eine Umsiedelung auf einen schönen Bauernhof mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überleben würde?

Wenn eine Religion das ständige Tragen eines Turbans vorschreibt, muss dann das öffentliche Interesse an einer Helmpflicht für Motorradfahrer der Ausübung der Religionsfreiheit hintenanstehen?

Die Schülerinnen und Schüler diskutierten eifrig; und bewiesen dabei einen großen Gerechtigkeitssinn sowie ein sicheres Rechtsgefühl. Sie konnten mit ihrem Besuch eine einmalige und unvergessliche Erfahrung machen.